Obst und Gemüse: „Vielfalt ist Stärke“
Große Schäden bis hin zum Totalausfall bei Kirschen und Beeren, aber eine gute Gemüseernte: Davon kann heuer auch Raimund Prugger ein Lied singen und bestätigt damit die Bilanz der Ernte von Beeren und Gemüse, die von der IDM in diesen Tagen veröffentlicht wurde.
Prugger, Bauer aus Tschengls und Bezirksobmann des Südtioler Bauernbundes im Vinschgau, hat seinen Betrieb seit jeher auf mehreren Standbeinen aufgestellt: „Unser Hauptprodukt ist heute der Apfel. Aber schon seit vielen Jahrzehnten haben wir ein breites Sortiment – Blumenkohl z.B. bauen wir seit 1967 an. Und wir haben auch noch einige Schweine und ein Rind im Stall“, erzählt Prugger. Ein landwirtschaftlicher Betrieb muss sich, wie jedes Unternehmen, ständig um neue Möglichkeiten bemühen.
Bunte Vielfalt an Obst und Gemüse
Was viele nicht wissen: Auch dort, wo in Südtirol die Apfelwiesen vielleicht als erste ins Auge fallen, wächst in der Regel eine bunte Vielfalt an Obst und Gemüse. Viele Apfelbauern sind also Bauern, deren Hauptstandbein der Apfel ist – die aber trotzdem eine ganze Reihe anderer Produkte erzeugen. Je nach Saison und Lage der Bauernhöfe, werden mehr oder weniger Obst- und Gemüsesorten angebaut. All diese Erzeugnisse werden entweder über die Obstgenossenschaften oder direkt ab Hof vermarktet. Beispiele für ausgeprägte und wirtschaftlich besonders wichtige Vielfalt finden sich im Vinschgau: Marillen, Kirschen, verschiedene Beeren sowie diverse Gemüsesorten gedeihen hier bis hinauf in eine Höhe von 1.800 Metern.
„Wir sind nach wie vor Selbstversorger!“
Der Schmiedhof von Raimund Prugger in Tschengls ist der Beweis dafür, wie vielfältig die Produkte in einem landwirtschaftlichen Betrieb sein können: „Wir sind nach wie vor Selbstversorger. Neben verschiedenen Apfelsorten bauen meine Frau und ich die Vinschger Marille an, weiters Kirschen, Pflaumen, Pfirsiche, Himbeeren, Erdbeeren, Brombeeren und Johannisbeeren“, berichtet Prugger. Dazu kommt eine ganze Menge Gemüse: „Für die Vermarktung produzieren wir vor allem Lauch und Blumenkohl. Vorwiegend für den Eigengebrauch haben wir auch noch Weißkraut, Kartoffeln und ein paar Exoten, aber da kennt sich meine Frau besser aus“, schmunzelt Prugger.
Vom Vieh zum Gemüse
Ursprünglich war der Schmiedhof, wie viele andere, ein reiner Viehbetrieb. Dazu wurde etwas Gerste und Hafer angebaut. „Aber wir haben schon vor Jahrzehnten begonnen, auch Gemüse anzubauen. Das Obst kam dann in den 1970er Jahren dazu. Dies fördert zum einen die Biodiversität, es ermöglicht uns aber auch ein breiteres Tätigkeitsfeld: Die Arbeit ist ganzjährig und es sind zusätzliche Einnahmequellen. Ich finde es sehr wichtig, dass ein Bauer von seiner Landwirtschaft auch wirklich leben, seine Familie ernähren und den Kindern eine Ausbildung ermöglichen kann. Aber dazu muss der Bauer Gelegenheiten erkennen und nutzen“, so Prugger. Die Viehwirtschaft spielte mit der Zeit eine immer untergeordnetere Rolle. Immerhin halten Prugger und seine Familie noch ein paar Schweine und ein Rind für den eigenen Fleischbedarf sowie einige Hühner.
Mischbetrieb braucht breites Know-how
So ein Mischbetrieb erfordert allerdings vielfältiges Know-how und auch Ausstattung. Wie sieht das in der Praxis aus? „Natürlich haben wir viel lernen müssen“, erzählt Prugger. Hier sei die Zusammenarbeit mit der Landwirtschaftsschule Fürstenburg von großer Bedeutung, die in Verbindung mit dem Versuchszentrum Laimburg vor allem den Anbau diverser Gemüsesorten und die Pflege des Saatgutes begleitet. „Aber auch die Beratung der Obstgenossenschaften, sowie die Zusammenarbeit mit dem Südtiroler Beratungsring für Obst-und Weinbau ist sehr hilfreich“, so Prugger. Der Fuhrpark am Schmiedhof ist indes ansehnlich geworden: Neben den Ackerbaugeräten wie Egge und Pflug benötigt Raimund Prugger auch die gesamte Ausrüstung für den Obstbau.
Kirschessigfliege wurde zum Problem
Die Kirschernte 2016 musste Prugger vollständig vernichten: „Da hat uns die Kirschessigfliege einen Strich durch die Rechnung gemacht, da war überhaupt nichts mehr zu machen.“ Der Schädling wütete aber auch bei Marillen und Beeren, was auch diese Ernte stark reduzierte. „Wenn wir allein darauf angewiesen wären, hätten wir heuer ein echtes Problem.“ Umso wichtiger war heuer für seinen Betrieb daher die Blumenkohl- und die Apfelernte: Auf Pruggers Apfelbäumen reifen die Sorten Golden Delicious, Gala, Red Delicious und Pinova.
Vielfältigkeit sichert Zukunft
Wie wird es am Schmiedhof weitergehen? „Nun gut, ich werde nächstes Jahr 70 Jahre alt... Und solange ich gesund bin und mich fit fühle, werde ich sicher weiterarbeiten, weil mich die Landwirtschaft sehr erfüllt“, sagt Prugger. Die drei erwachsenen Töchter helfen mit, so gut es geht – die Jüngste hat Agronomie studiert. Prugger freut sich: „Es gibt in der Familie einige Ideen, wie sich der Hof in Zukunft auch mit neuen Betriebszweigen entwickeln kann. Und das ist gut so. Denn auch die Landwirtschaft steht im beständigen Wandel und hier braucht es immer wieder neue Ideen, Unternehmergeist und den Mut, Neues auszuprobieren.“
Heißt das auch Umstellung auf Bio? „Wer weiß. Diesen Gedanken gibt es schon seit einiger Zeit. Die gesamte Landwirtschaft ist am Nachdenken, wie das Wirtschaften immer nachhaltiger gestaltet werden kann. Als Bauer muss man für neue Entwicklungen offen sein, deswegen schließe ich auch das Umstellen auf Bio nicht aus“, so Prugger. Wichtig ist aber: „Dieser Gedanke muss bei jedem einzelnen reifen. Wer Bio nicht im Herzen trägt, wird damit nicht wirklich glücklich werden.“
Bunte Vielfalt an Obst und Gemüse
Was viele nicht wissen: Auch dort, wo in Südtirol die Apfelwiesen vielleicht als erste ins Auge fallen, wächst in der Regel eine bunte Vielfalt an Obst und Gemüse. Viele Apfelbauern sind also Bauern, deren Hauptstandbein der Apfel ist – die aber trotzdem eine ganze Reihe anderer Produkte erzeugen. Je nach Saison und Lage der Bauernhöfe, werden mehr oder weniger Obst- und Gemüsesorten angebaut. All diese Erzeugnisse werden entweder über die Obstgenossenschaften oder direkt ab Hof vermarktet. Beispiele für ausgeprägte und wirtschaftlich besonders wichtige Vielfalt finden sich im Vinschgau: Marillen, Kirschen, verschiedene Beeren sowie diverse Gemüsesorten gedeihen hier bis hinauf in eine Höhe von 1.800 Metern.
„Wir sind nach wie vor Selbstversorger!“
Der Schmiedhof von Raimund Prugger in Tschengls ist der Beweis dafür, wie vielfältig die Produkte in einem landwirtschaftlichen Betrieb sein können: „Wir sind nach wie vor Selbstversorger. Neben verschiedenen Apfelsorten bauen meine Frau und ich die Vinschger Marille an, weiters Kirschen, Pflaumen, Pfirsiche, Himbeeren, Erdbeeren, Brombeeren und Johannisbeeren“, berichtet Prugger. Dazu kommt eine ganze Menge Gemüse: „Für die Vermarktung produzieren wir vor allem Lauch und Blumenkohl. Vorwiegend für den Eigengebrauch haben wir auch noch Weißkraut, Kartoffeln und ein paar Exoten, aber da kennt sich meine Frau besser aus“, schmunzelt Prugger.
Vom Vieh zum Gemüse
Ursprünglich war der Schmiedhof, wie viele andere, ein reiner Viehbetrieb. Dazu wurde etwas Gerste und Hafer angebaut. „Aber wir haben schon vor Jahrzehnten begonnen, auch Gemüse anzubauen. Das Obst kam dann in den 1970er Jahren dazu. Dies fördert zum einen die Biodiversität, es ermöglicht uns aber auch ein breiteres Tätigkeitsfeld: Die Arbeit ist ganzjährig und es sind zusätzliche Einnahmequellen. Ich finde es sehr wichtig, dass ein Bauer von seiner Landwirtschaft auch wirklich leben, seine Familie ernähren und den Kindern eine Ausbildung ermöglichen kann. Aber dazu muss der Bauer Gelegenheiten erkennen und nutzen“, so Prugger. Die Viehwirtschaft spielte mit der Zeit eine immer untergeordnetere Rolle. Immerhin halten Prugger und seine Familie noch ein paar Schweine und ein Rind für den eigenen Fleischbedarf sowie einige Hühner.
Mischbetrieb braucht breites Know-how
So ein Mischbetrieb erfordert allerdings vielfältiges Know-how und auch Ausstattung. Wie sieht das in der Praxis aus? „Natürlich haben wir viel lernen müssen“, erzählt Prugger. Hier sei die Zusammenarbeit mit der Landwirtschaftsschule Fürstenburg von großer Bedeutung, die in Verbindung mit dem Versuchszentrum Laimburg vor allem den Anbau diverser Gemüsesorten und die Pflege des Saatgutes begleitet. „Aber auch die Beratung der Obstgenossenschaften, sowie die Zusammenarbeit mit dem Südtiroler Beratungsring für Obst-und Weinbau ist sehr hilfreich“, so Prugger. Der Fuhrpark am Schmiedhof ist indes ansehnlich geworden: Neben den Ackerbaugeräten wie Egge und Pflug benötigt Raimund Prugger auch die gesamte Ausrüstung für den Obstbau.
Kirschessigfliege wurde zum Problem
Die Kirschernte 2016 musste Prugger vollständig vernichten: „Da hat uns die Kirschessigfliege einen Strich durch die Rechnung gemacht, da war überhaupt nichts mehr zu machen.“ Der Schädling wütete aber auch bei Marillen und Beeren, was auch diese Ernte stark reduzierte. „Wenn wir allein darauf angewiesen wären, hätten wir heuer ein echtes Problem.“ Umso wichtiger war heuer für seinen Betrieb daher die Blumenkohl- und die Apfelernte: Auf Pruggers Apfelbäumen reifen die Sorten Golden Delicious, Gala, Red Delicious und Pinova.
Vielfältigkeit sichert Zukunft
Wie wird es am Schmiedhof weitergehen? „Nun gut, ich werde nächstes Jahr 70 Jahre alt... Und solange ich gesund bin und mich fit fühle, werde ich sicher weiterarbeiten, weil mich die Landwirtschaft sehr erfüllt“, sagt Prugger. Die drei erwachsenen Töchter helfen mit, so gut es geht – die Jüngste hat Agronomie studiert. Prugger freut sich: „Es gibt in der Familie einige Ideen, wie sich der Hof in Zukunft auch mit neuen Betriebszweigen entwickeln kann. Und das ist gut so. Denn auch die Landwirtschaft steht im beständigen Wandel und hier braucht es immer wieder neue Ideen, Unternehmergeist und den Mut, Neues auszuprobieren.“
Heißt das auch Umstellung auf Bio? „Wer weiß. Diesen Gedanken gibt es schon seit einiger Zeit. Die gesamte Landwirtschaft ist am Nachdenken, wie das Wirtschaften immer nachhaltiger gestaltet werden kann. Als Bauer muss man für neue Entwicklungen offen sein, deswegen schließe ich auch das Umstellen auf Bio nicht aus“, so Prugger. Wichtig ist aber: „Dieser Gedanke muss bei jedem einzelnen reifen. Wer Bio nicht im Herzen trägt, wird damit nicht wirklich glücklich werden.“